Westernsattler seit über vier Jahrzehnten.
Werner Hofmann absolvierte 1967 eine Lehre zum Werkzeugmacher in Kaufbeuren. Seit dieser Zeit ist er auch begeisterter Reiter.
Anschließend war er zwölf Jahre bei der Luftwaffe und war teilweise in Amerika stationiert. Dabei lernte er das Ranchleben mit Cowboys, Pferden, Rindern und eben auch Sätteln kennen. Das prägte ihn nachhaltig und so kam es wie es kommen musste.
1970 kam Werner erstmals mit der Lederverarbeitung in Kontakt, als er als Luftwaffensoldat anfing in einem amerikanisch geführten Hobby-Ledershop seine Freizeit zu verbringen.
Viele weitere Reisen in die USA folgten und ebenso viele Besuche bei amerikanischen Sattlern, von denen er mal hier mal dort das Ein oder Andere mitnehmen konnte. Auch seine ersten Schnittmuster staubte er dabei ab!
Bei der Hobbyausstellung der Soldaten der Luftwaffe 1975, bekam er seine erste Auszeichnung, einen Porzellanlöwen, vom Ministerpräsident höchstpersönlich überreicht. Werner hatte einen, in Handarbeit gefertigten, mexikanischen Reitsattel abgegeben und damit den ersten Platz belegt. Der Grundstein war gelegt.
Da er der Meinung war, in seiner Freizeit immer noch zu viel Zeit übrig zu haben, hatte er zwischenzeitlich noch begonnen als Hufschmied zu arbeiten und dazu noch Pferdehänger selbst zu entwerfen und zu konstruieren. Dadurch war Werner dann doch mal ausgelastet.
1978 hatte er sich das erste eigene Pferd gekauft und in den Jahren danach befanden sich bis zu fünf Pferde gleichzeitig in seinem Besitz – was immer mindestens vier zuviel waren.
Seit dem Jahre 1986 hatte er alle Americana Messen mitgemacht, immer entweder als Helfer oder mit einem eigenen Stand. Dazu hat er bereits drei Trophysättel für die Working Cowhorse entworfen und angefertigt.
Werner war als Betriebsleiter in einer Metallbau Firma tätig, als er sich 2006 entschloss, im unvernünftigen Alter von 58 Jahren, seinen Vertrag zu kündigen und sich ab jetzt in Vollzeit mit der Fertigung von Maßsätteln zu beschäftigen.
Dieser Lebenslauf, insbesondere als Werkzeugmacher, führte zwangsläufig zu dem Ergebnis, dass alle Endprodukte mit äußerster Präzision, Stimmigkeit und auch bis ins kleinste Detail durchdacht und den eigenen hohen Ansprüchen genügend, gefertigt wurden.
Auch alle Arbeitsschritte sind genauestens aufeinander abgestimmt. Werner hat seine Art des Sattelbaus und seine eigene Arbeitsweise stets überprüft und verbessert, um heute extrem gut durchdachte, langlebige und zeitgemäße Ergebnisse fertigen zu können.
Mittlerweile hat er das Rentenalter zwar längst erreicht – und eigentlich wollte er langsam kürzer treten – doch seine Azubine lässt ihm noch keine Ruhe. Dieses unglaubliche Fachwissen und die Arbeitseinstellung werden nun erstmalig weitergegeben, um sie hoffentlich lange erhalten zu können. So muss – und möchte – Werner wohl noch einige Zeit im Betrieb mitarbeiten und sein Knowhow weitergeben.